Dr. rer. nat. Jan Langbein

Forschungsinstitut für Nutztierbiologie (FBN)
Arbeitsgruppe Verhalten und Tierwohl
Wilhelm-Stahl-Allee 2
18196 Dummerstorf

Forschungsinteressen

  • Nutztierhaltung wird aktuell durch einen steigenden Anteil an Automation und fortschrittlichen, autonomen Haltungssystemen charakterisiert. Bis zu einem bestimmten Komplexitätslevel müssen Nutztiere bestimmte automatisierte Routinen und Prozesse erlernen. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Nutztiere sich solche Prozesse häufig auf der Basis des assoziativen Lernens aneignen. Bis heute ist die generelle Verfahrensweise das Lernverhalten von Tieren zu erforschen, indem einzelne Tiere in einer spezifischen Lernumgebung und unter menschlicher Aufsicht getestet werden. Wir gehen einen anderen Weg
  • Um die verschiedenen Aspekte des Lernens durch optische Unterscheidung in Zwergziegen zu erfassen, wenden wir einen Ansatz des selbstkontrollierten  Lernens in einer arttypischen sozialen Umgebung unter Verwendung einer vollautomatischen Lernapparates, der in die Haltungsumgebung integriert ist. Dies deckt sich besser mit tierischem Lernen unter Haltungsbedingungen.
  • Weitere Forschungsfelder sind die Erforschung höherer kognitiver Fähigkeiten von Nutztieren, das Temperament von Rindern und die räumlich-zeitlichen Schemata des Verhaltens von Rindern in Laufstallhaltung

Lebenslauf

  • 2002-heute: Wissenschaftler am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) Dummerstorf, Institut für Verhaltensphysiologie, Abteilung Nutztierethologie Forschungsfelder: Lernverhalten und kognitive Fähigkeiten von Zwergziegen und Schweinen; kognitive Anreicherung, positive Emotionen; sozial Dominanz and Aggression; Temperament von Rindern, Analyse der Herzfrequenz in Abhängigkeit von Stress und Schmerz
  • 1997-2001: Institut für Agrarökologie, Arbeitsgruppe Nutztierökologie an der Universität Rostock
    Forschungsfelder: Mutter-Kalb Beziehung bei Rindern, Ethologische Aspekte der Gehegehaltung von Wildtieren; Herzfrequenzvariabilität bei Rindern als Indikator für Stress
  • 1992-1997: Mitarbeiter am Insitut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), Berlin
    Forschungsfelder: Biorythmen in wildlebenden, großen Huftieren; Vorgeburtliches Verhalten und Mutter-Kalb Beziehung  in wildlebenden Mufflons; Räumlich-zeitliche Schemata in wildlebenden Huftieren
  • 1991-1992: Humboldt Universität Berlin, Biologische Fakultät, Abteilung für Verhaltenswissenschaften, Forschungsfelder: Bioakustik bei Säugetieren
  • 1990-1992: Promotion an der Humboldt Universität Berlin, Biologische Fakultät, Abteilung für Verhaltenswissenschaften, "Comparative investigations on the grazing behaviour of cattle (Holstein Friesien and Siboney de Cuba) at the tropical pasture (Cuba)"
  • 1984-1989: Diplom an der Humboldt Universität Berlin, Biologische Fakultät, Abteilung für Verhaltenswissenschaften "Investigations on the ontognesis of the function of the thermoregulation system in Cairina moschata peri partum"
  • 1981-1984: Wehrdienst
  • 1978-1981: Ausbildung zum Rinderzüchter
  • Geboren: 21.04.1962 in Staaken

Lehre

Agrar- und umweltwissenschaftliche Fakultät der Universität Rostock
Ethologie; Verhalten von Rindern und Schweinen; Tierwohl

Publikationen

Langbein, J.; Nichelmann, M. (1993):
Differences in behaviour of free-ranging cattle in the tropical climate. Appl. Anim. Behav. Sci. 37: 197-209