Projekt


Prosoziale Schweine: Verhaltens- und hormonelle Indikatoren für soziale Beziehungen und Kooperation bei Hausschweinen (Sus scrofa domesticus)

Kontakt: Dr. Liza Rose Moscovice

Laufzeit: 2020-

Förderung: Veterinärmedizinische Universität Wien

Zusammenfassung:
Hausschweine (Sus scrofa domesticus) sind soziale Tiere, die ein hohes Maß an sozialer Kognition (Marino und Colvin, 2015), Evidenz für bevorzugte Sozialpartner (Camerlink & Turner, 2013) und einen besseren Umgang mit Stressoren aufweisen, wenn sie soziale Unterstützung erhalten (Kanitz et al., 2014, Kanitz et al. 2016). Trotz des wachsenden Bewusstseins über ihr komplexes soziales Leben gab es relativ wenig Forschung dazu, ob Schweine stabile und dauerhafte Präferenzen für die Interaktion mit bestimmten Sozialpartnern aufweisen, oder um das Ausmaß zu untersuchen, in dem Schweine Prosozialität zeigen, was sich auf die Motivation bezieht, anderen zu helfen (Cronin, 2012). Die Ziele dieses Projekts sind 1) Untersuchung auf stabile und dauerhafte soziale Präferenzen bei Schweinen, 2) festzustellen, ob bei Schweinen Prosozialität nachweisbar ist und ob die Motivation zu helfen von der Qualität der sozialen Beziehungen beeinflusst wird, und 3) nicht-invasive Biomarker für Sozialität und Kooperation zu identifizieren, wobei der Schwerpunkt auf dem Neuropeptidhormon Oxytocin (OXT) und Messungen der Herzfrequenz und ihrer Variabilität (HRV) liegt. Dieses Projekt wird die Grundlagenforschung über das soziale Leben von Nutztieren vorantreiben und die Forschung über hochkonservierte biologische Mechanismen, die der Sozialität und Kooperation bei anderen Tierarten zugrunde liegen, vorantreiben. Die Ergebnisse werden zum Wohlergehen von Schweinen beitragen, indem sie das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Schweine nach einer sozialen Anreicherung schärfen und nicht-invasive verhaltensbezogene und physiologische Indikatoren für positive soziale Umgebungen bei Hausschweinen identifizieren.