Projekt


Molekulare Voruntersuchungen zur Fettflossenfunktion bei Salmoniden in Aquakultur

Kontakt: Prof. Dr. Tom Goldammer

Laufzeit: 2020

Förderung: Europäischer Meeres- und Fischereifond (EMFF)

Zusammenfassung:
Die Fettflosse mehrerer 100-Millionen Salmoniden wird jährlich zu Markierungszwecken entfernt. Bereits vor Jahrzehnten durchgeführte physiologische Experimente zeigten, dass sich bei fehlender Fettflosse der Schwimmaufwand erhöht. Gegensätzlich zur bisherigen Darstellung der Flosse, als einen phylogenetisch rudimentären und aus Fettzellen bestehenden funktionslosen Rest, identifizierten neuere mikroskopische Analysen in der Fettflosse von Salmoniden ein komplexes Netzwerk an Nervenstützzellen in einer gehirnähnlichen Vernetzungsdichte. Dies deutet auf eine sensorische Funktion der Flosse hin. Ziel des beantragten Vorhabens ist es, die vorhandene Hypothese zur sensorischen Fettflossenfunktion mit initialen molekularbiologischen Ansätzen an Lachsartigen zu prüfen. Die erwarteten Ergebnisse sollen als Voraussetzung für weiterführende grundlagenorientierte Forschung zur Thematik dienen, in der u.a. auch die potentielle Schmerzreaktion der Fische durch die Resektion der Fettflosse molekular aufgeklärt werden soll. Damit ist das Vorhaben für das Tierwohl als auch die fischereiliche Praxis gleichermaßen relevant.