Nächster Meilenstein für den „Stall der Zukunft"

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Antrag zum Bau des „Stalls der Zukunft“ wurde von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bewilligt

Der Antrag für den Bau eines Milchviehstalls der Zukunft, eingereicht vom Netzwerk IGG (Innovationen für gesunde und „glückliche“ Kühe), wurde Ende 2021 final bewilligt – nun kann es losgehen mit dem Bau, der zur Beantwortung innovativer Forschungsfragen im Bereich Tierwohl, sowie zur Entwicklung von „Milchviehställen der Zukunft“ in der Praxis beitragen soll. Das Netzwerk IGG besteht aus sieben Partnerinstituten (FBN, LBZ Echem, TiHo Hannover, Hochschule Neubrandenburg, LfULG Sachsen, LfL Grub und FLI Riems), wobei das FBN die Koordination übernimmt. Der „Stall der Zukunft“ wird mit Blick auf die Bedürfnisse des Tieres an seine Haltungsumwelt, sein Verhalten und seine Sinneswahrnehmungen entworfen. Dabei wird die innovative Stallanlage sowohl als Experimentierstall als auch als Modellbetrieb für Milchviehhaltung genutzt – das heißt, dass die Ergebnisse der Forschung auch direkt in der Praxis erprobt werden können. Neben dem „Stall der Zukunft“, der am FBN in Dummerstorf entstehen wird, soll auch ein Teil des „Vario-Stalls“ der LfL am Standort Grub errichtet werden, welcher den „Stall der Zukunft“ ergänzen wird. Im „Vario-Stall“ liegt der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Bedürfnissen der Tiere hinsichtlich der Nutzung verschiedener Ressourcen, wie Futterangebot und Platzbedarf. Darüber hinaus wird in jedem Stall eine andere Rinderrasse eingestallt, wodurch auch vergleichende Forschungsprojekte durchgeführt werden können.  

Bis zur Fertigstellung des „Stalls der Zukunft“ wird es voraussichtlich noch drei Jahre dauern; aktuell beginnt die Planungsphase des Baus, der die wichtigsten Erkenntnisse aus der Forschung bereits berücksichtigt: So werden die Lichtverhältnisse im Stall optimal an das Adaptionsvermögen der Rinder angepasst, ein Klimakonzept entwickelt, um Hitzestress zu vermeiden, die Fütterung wird automatisiert und darüber hinaus so gestaltet, dass die Tiere ungestört und unabhängig von ihrem Rang innerhalb der Herde fressen können. All diese Maßnahmen sollen zur Stressreduktion beitragen. Die Rinder im „Stall der Zukunft“ werden außerdem ganzjährig frei wählen dürfen, ob sie sich im Stall oder draußen aufhalten möchten. Milchkühe und Kälber werden in allen Alters- und Laktationsstadien in Familienherden miteinander leben, sodass die Kälber muttergebunden aufgezogen werden. Die ersten Bauarbeiten für den „Stall der Zukunft“ am FBN werden voraussichtlich im Herbst 2022 beginnen können, wobei im Projekt nicht nur den Stallbau, sondern auch Forschungsprojekte umfasst. In diesen Forschungsprojekten sollen u.a. Fragestellungen zu Precision Dairy Farming Systemen, zur auditiven Wahrnehmung der Kühe und zur muttergebundenen Aufzucht geklärt werden.


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