Die 19. Jahrestagung der Europäischen Embryotransfergesellschaft A.E.T.E. (Association Européenne de Transfert Embryonnaire) findet vom 11. bis 13. September 2003 in Rostock im TriHotel am Schweizer Wald statt. Zu der Tagung werden rund 130 Teilnehmer aus 18 Ländern Europas sowie aus Ägypten, dem Iran, den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Indien erwartet. Organisiert wird die Tagung vom Forschungsbereich Fortpflanzungsbiologie des Dummerstorfer Forschungsinstitutes für die Biologie landwirtschaftlicher Nutztiere (FBN), dessen Leiter, Dr. Wilhelm Kanitz, Präsident der A.E.T.E. ist.
Die Ausrichtung der Tagung in Rostock wird als eine internationale Anerkennung des Forschungsstandortes Dummerstorf auf dem Gebiet des Embryotransfer und assoziierter Reproduktionstechniken gewertet. Langjährige, international beachtete Forschungsarbeiten des FBN für die landwirtschaftlichen Nutztierarten Rind, Schwein und Pferd sowie solche am Modell-tier Maus bilden die Grundlage dieser Wertung.
Der Embryotransfer bei landwirtschaftlichen Nutztieren ist in den zurückliegenden Jahren zu einer Basistechnologie geworden. Die In-vitro-Produktion von Embryonen des Rindes hat Eingang in die Züchtungspraxis gefunden. Mit diesem Verfahren kann ein zusätzlicher Zuchtfortschritt erzielt werden. Der Embryotransfer und mit ihm assoziierte Techniken der Reproduktion werden auch für die Erhaltung gefährdeter Rassen und Arten sowie für die Grundlagen orientierte Aufklärung reproduktionsbiologischer Prozesse genutzt.
Zu den international hoch angesehene Referenten der Tagung gehören Professor Ian Wilmut aus Schottland, der „Vater“ des Klon-Schafes Dolly, sowie Professor Cesare Galli und Dr. Giovanna Lazzari, die „Eltern“ des jüngst in Italien geborenen ersten geklonten Pferdes. Darüber hinaus werden aktuelle Erkenntnisse zur Trennung von Spermien durch Referenten aus Deutschland und England vorgetragen. Ein Tagesordnungspunkt ist dem wissenschaftlichen Nachwuchs gewidmet. Von einer Jury ausgewählte Nachwuchswissenschaftler stellen ihre Ergebnisse vor. Die beste wissenschaftliche Leistung wird prämiert.
Das FBN, die ausrichtende Institution der von DFG und zahlreichen Sponsoren geförderten Tagung, gehört zur Leibniz-Gemeinschaft, einem Zusammenschluss von 80 außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 12.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär und sind von überregionaler Bedeutung. Da sie Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse betreiben, werden sie von Bund und Ländern gemeinsam gefördert.